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Minimal | Durchschnitt | Maximal | ||
Ostrava | 215 m NN |
49° 50' 28.56" N | 18° 17' 25.33" O |
Ostrava |
Fahrradwetter © meteo24.de |
Ostrava (deutsch Ostrau) ist nach Einwohnerzahl und nach Fläche die drittgrößte Stadt Tschechiens. Sie ist das Verwaltungszentrum des Moravskoslezský kraj. Die Stadt liegt an der Oder, zehn Kilometer südlich der Grenze zu Polen und 50 Kilometer westlich der Grenze zur Slowakei.
Ostrava liegt im äußersten Nordosten Mährens im Osten Tschechiens zwischen den Sudeten und Beskiden am Nordausgang der Mährischen Pforte, an der historischen Landesgrenze Mährens und Schlesiens. Hier befindet sich der Zusammenfluss der Flüsse Lučina, welche am Fuße der Schlesisch-Ostrauer Burg in die Ostrawitza (Ostravice) mündet, und diese wiederum wie auch die Oppa (Opava) und Porubka in die Oder.
Ostrava entstand aus alten Siedlungen an der Mündung der Ostravice in die Oder. Hier führte die Bernsteinstraße durch die Mährische Pforte. Seit dem 10. Jahrhundert ist das Ostrauer Becken als Siedlungsgebiet des slawischen Stammes der Hollasitzer (tschechisch Holasici) bekannt. Bis dahin war es germanisch, vorher keltisch besiedelt.
Oder und Ostravice bildeten hier jahrhundertelang die Grenze zwischen Mähren und Schlesien. An der Mündung der Ostravice in die Oder entstanden beiderseits des Nebenflusses zwei Dörfer mit Namen Ostrava. Polska Ostrawa (tschechisch: Polská Ostrava / deutsch: Polnisch Ostrau) wurde erstmals 1229 erwähnt. Moravská Ostrava (Mährisch Ostrau) erstmals 1267 genannt, erhielt 1279 Stadtrecht. 1297 entstand in Polska Ostrawa eine Burg der Piastenherzöge von Oppeln. Im Laufe des Mittelalters wanderten viele Deutsche ein.
Mährisch Ostrau 1728
Die Bedeutung beider Orte blieb bis ins 18. Jahrhundert gering. 1578 Einwohner lebten im Jahre 1794 in Mährisch-Ostrau, 6.881 im Jahre 1869.
Wirtschaftliche Bedeutung und Bevölkerungswachstum änderten sich rapide mit dem Beginn des intensiven Abbaus der Steinkohlelagerstätten im Jahr 1763.
1827 gründete Familie Rudolf die Rudolfs Eisenhüttenwerke. Diese wurden später von der Familie Rothschild erworben und in Witkowitzer Eisenhüttenwerke umbenannt. Ostrava wurde zu einem Zentrum der Kohle- und Stahlindustrie.
Die durch den Zensus erfasste Bevölkerung wuchs von 13.448 (1880) 19.240 (1890), 30.116 (1900) und 36.754 (1910). Ein ähnlicher Anstieg ist für die Gesamtregion (d. h. inkl. dem Umland) zu verzeichnen: von 18.711 (1843) bis auf 186.613 (1910). Diese Wachstumsrate der Bevölkerung war nur durch eine Zuwanderung zu erreichen, welche nicht nur aus Mähren, sondern insbesondere auch aus Galizien erfolgte, was durch die gemeinsame staatliche Zugehörigkeit erleichtert wurde. Die massive Zuwanderung von ehemaliger Landbevölkerung in eine zunehmend industrialisierte Wirtschaftsregion brachte große soziale wie auch sozio-kulturelle Probleme mit sich.
Bis 1918 gehörte Mährisch Ostrau zur Markgrafschaft Mähren und Polnisch Ostrau zum Herzogtum Schlesien (Österreichisch Schlesien), zuletzt beide als Kronländer. Ab 1918 waren beide Städte bis 1939 Teil der Tschechoslowakischen Republik. Seit 1919 hieß die östliche Stadt Slezská Ostrava (Schlesisch Ostrau). Zum 1. Januar 1924 wurden die Städte Mariánské Hory (Marienberg), Přívoz (Oderfurt), und Vítkovice (Witkowitz) mit weiteren drei Gemeinden (Hrabůvka (Klein Grabau), Nová Ves (Neudorf) und Zábřeh nad Odrou (Heinrichsdorf)) nach Moravská Ostrava eingemeindet.
Zwischen 1939 und 1945 gehörten Mährisch Ostrau und Schlesisch Ostrau als Teil des Protektorats Böhmen und Mähren zum Großdeutschen Reich. 1941 wurden Mährisch Ostrau und Schlesisch Ostrau offiziell vereinigt. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Industriezentrum zum Ziel vieler alliierter Luftangriffe. Ab 1945 wurde der deutsche Bevölkerungsanteil der Stadt vertrieben. Bei einem Massaker in einem der Gefängnisse in Ostrau wurden 200 Deutsche getötet. Viele Neubürger aus Südmähren, der Slowakei, sogenannte "Repatrianten" und Roma siedelten sich in der Folgezeit an.