Radtour: Atlantik - Pazifik
Nischni Nowgoroder Kreml (russ. Нижегородский кремль, wiss. Transliteration Nižegorodskij Kreml) ist eine ehemalige Zitadelle in der Großstadt Nischni Nowgorod in Russland an der Mündung des Flusses Oka in die Wolga. Die Festung wurde im 16. und 17. Jahrhundert errichtet und ist noch in weiten Teilen erhalten, insbesondere der Mauerring mit allen Türmen. Der Kreml befindet sich direkt oberhalb der Flussmündung auf einer Anhöhe unweit der Nischni
Das am Zusammenfluss beider auch als Handelsweg sehr wichtiger Flüsse Wolga und Oka gelegene Nischni Nowgorod genoss aufgrund seiner strategisch günstigen Lage noch weit vor der Vereinigung russischer Fürstentümer zum Zarentum Russland eine besondere Stellung. So soll dort bereits im 13. Jahrhundert ein befestigter Ort bestanden haben, und die noch bis heute erhaltene Erzengel-Michael Kathedrale (erbaut um 1227) im Kreml von Nischni Nowgorod gehört zu den ersten aus Stein errichteten Sakralbauten Russlands. 1365 bis 1368 wurden auf dem steilen Kreml-Hügel, der heute den Kern der Nischni Nowgoroder Altstadt bildet, die ersten (heute nicht mehr erhaltenen) steinernen Fortifikationsanlagen errichtet.
Der heutige Kreml wurde an der gleichen Stelle in den Jahren 1500 bis etwa 1515 erbaut. Zusammen mit der bekanntesten russischen Zitadelle – dem Moskauer Kreml – sowie den ähnlich aufgebauten Kreml in Kolomna, Tula und anderen Orten an den Grenzen des Moskauer Fürstentums sollte die Zitadelle an der Oka-Mündung den Moskauer Staat an seinen Grenzen vor Überfällen schützen. Der Bau eines Teils der Fortifikationsanlagen von Nischni Nowgorod wird dem vorhin in Moskau tätigen italienischen Architekten Pietro „Frjasin“ zugeschrieben. Nach seiner Fertigstellung bestand der Kreml von Nischni Nowgorod aus mächtigen, bis zu 12 Meter hohen backsteinernen Mauern mit 13 in sie eingebauten Wachtürmen. Noch vor Ende der Bauarbeiten scheiterte Khan Möxämmädämin von Kasan mit dem Versuch, die Festung einzunehmen, und auch sämtlichen späteren Angriffen konnte der Kreml trotzen.
Bis zum Ende des 17. Jahrhunderts expandierte das russische Zarentum bereits so weit nach Osten, dass der Nischni Nowgoroder Kreml, wie auch die anderen bis dahin erbauten Zitadellen in Russland, seine verteidigungstechnische Bedeutung endgültig verlor. Dies wirkte sich wiederum äußerst nachteilig auf den Zustand der historischen Bauten aus, denn aufgrund mangelnder Pflege verkamen viele von ihnen, einige wurden obendrein bei Feuersbrünsten zerstört. Nennenswerte Bauaktivitäten im Kreml gab es erst ab Ende des 18. Jahrhunderts wieder, als im Nischni Nowgoroder Kreml unter anderem die Residenz des Vizegouverneurs entstand. Während der Sowjetzeit im 20. Jahrhundert wurden auf dem Gelände des Kremls mehrere Verwaltungsbauten errichtet, die nicht mit dem historischen Ensemble harmonieren.
Ungeachtet der Zerstörungen und unsachgemäßen Umbauten sind die Befestigungsanlagen des Kremls, bestehend aus 13 Türmen mit der verbindenden Mauer, bis heute größtenteils erhalten. Die Türme sind allesamt mehrstöckig und weisen je nach ihrer Lage entweder einen runden oder einen viereckigen Grundriss auf. Dabei sollten die fünf Türme mit dem viereckigen Grundriss die strategisch besonders wichtigen Abschnitte der Kremlmauer schützen, daher wurden in diesen Türmen einst schwere Artilleriegeschütze positioniert. Jeder Turm hat, ähnlich wie in anderen russischen Kreml, einen eigenen Namen. Von den runden Türmen sind beispielsweise der Uhrturm (russ. Часовая башня) und der Tragjochturm (Коромыслова башня) bekannt. ...
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