Radtour: Atlantik - Pazifik
Ufa (russ. Уфа, baschk. Өфө/Öfö, tatarisch Öfä/Ufa) ist die Hauptstadt der Republik Baschkortostan, Russland. Sie liegt an der Mündung der Flüsse Ufa und Djoma in die Belaja (Agidel) etwa 100 Kilometer westlich des Ural und hat 1.030.812 Einwohner (Stand: 2010); davon sind 54,2 % Russen, 27 % Tataren, 11,3 % Baschkiren, 2,6 % Ukrainer, 1,1 % Tschuwaschen, 1 % Mari und der Rest Angehörige vieler weiterer kleiner Minderheiten. Die Stadt zieht sich in einer Länge von ca. 50 km von Südwest nach Nordost und nimmt eine Fläche von 753,7 km² ein. Die Zeitzone Ufas ist GMT+0500 oder CET+0400 (Mitteleuropäische Zeit +4 Stunden) mit regulärer Umstellung zwischen Sommer- und Winterzeit.
Ufa befindet sich in der Zone der gemäßigten nördlichen Waldsteppen. Das Klima ist kontinental und humid mit warmen Sommern und mäßig kalten Wintern. Die mittlere Temperatur im Januar beträgt -14,6 °C, die minimale -40 °C; im Juli beträgt die mittlere Temperatur 19,0 °C, die Höchsttemperatur 40 °C. Der Jahresdurchschnitt des Niederschlags beträgt 419 Millimeter, die Jahresdurchschnittstemperatur 2,5 °C.
1574 wurde Ufa als Festung gegründet. Damit sollte nach dem Anschluss der Baschkirischen Gebiete die Südostgrenze Russlands gesichert werden. Aus historischen Dokumenten geht hervor, dass nach der Unterwerfung des Kasaner Khanates Botschafter im Namen Iwans IV. in dieses Gebiet gesandt wurden, um ihnen den Beitritt zur russischen Obrigkeit nahezulegen. Im Zeitraum von 1554 bis 1557 erfolgte der freiwillige Beitritt aller baschkirischen Stämme in den Staatenbund Russlands. Da sie jedoch weiterhin von Überfällen kriegerischer Nomaden geplagt wurden und es im gesamten Gebiet keine Städte oder militärischen Anlagen gab, wurde 1574 an der Mündung des Flusses Ufa in die Belaja nahe der alten Kasaner Handelsstraße eine kleine Befestigung aus Eichenholz durch eine Division des russischen Schützenkorps errichtet, die Festung Ufa. Zu dieser Zeit gab es nicht eine einzige Stadt im heutigen Russland, die östlicher davon gelegen hätte - bis hin zum Stillen Ozean. Ein 440 Meter langer Eichenholzwall umgab die kleine Festung, von daher stammt auch ihr damaliger Spitzname, die „Eichenstadt“. Im Jahr 1586 wurde Ufa das Stadtrecht verliehen.
Im Jahr 1635 wurde die Stadt durch Truppen der sibirischen Fürsten Tjawka und Ablai belagert, welche aber in die Flucht geschlagen werden konnten. Am 23. Mai 1759 wurde in der Stadt durch Blitzschlag ein Feuer ausgelöst, das die Holzfestung und weite Teile der Stadt zerstörte. Zugleich wandelte sich die Stadt im 17. und 18. Jahrhundert schrittweise von einer militärischen Festung in das politische und wirtschaftliche Zentrum der Region. Politisch gehörte die Stadt ab 1708 zum Kasaner Gouvernement. Ab 1728 war Ufa Hauptstadt der Ufaer Provinz, die unmittelbar dem Senat unterstand. Von 1744 gehörte die Stadt zum Gouvernement Orenburg. Seit 1772 beherbergte das Rathaus den Stadtrat zur Selbstverwaltung der Stadt. Elf Jahre später, im Dezember 1781 wurde Ufa Hauptstadt der neuen Ufaer Provinz, bevor es 1796 wiederum zum Orenburger Gouvernement kam. Seit 1802 war Ufa Gouvernementsstadt mit zeitweiliger Residenz des Gouverneurs und seiner Verwaltungseinrichtungen. Im Jahr 1865 wurde Ufa per Dekret des Zaren Alexander II. zur Hauptstadt des Gouvernements Ufa erhoben. Im 19. Jahrhundert begann die Industrialisierung Ufas. Mitte des 19. Jahrhunderts existierten bereits etwa ein Dutzend Gerberbetriebe und einige Anlegestellen am Fluss. Bedeutend für die weitere Entwicklung waren die Einführung der regulären Schifffahrt auf der Belaja 1870 und die Eröffnung der Kasan-Zlatouster Eisenbahn 1888 bis 1892. In der Stadt entstanden Dampfmühlen, Sägewerke, Eisenbahn- und Schiffsreparaturwerkstätten. Ende des 19. Jahrhunderts gab es in Ufa rund 30 Fabriken: lebensmittel-, leder-, silikat- und holzverarbeitende Betriebe. Zudem wurde Ufa ein bedeutender Ort im Fleisch- und Teigwarenhandel.
Hauptstadt war Ufa auch für die Baschkirische Autonome Sozialistischen Sowjetrepublik BASSR (seit 1922). In den folgenden Jahren wurde im Zuge des ersten Fünfjahresplans eine Motorenfabrik und die erste TEZ (Fernelektrititätswerk) gebaut, und 1939 wird der erste erdölverarbeitende Betrieb Ufas eröffnet. In den 1920er- und 1930er-Jahren entwickelte sich die Stadt weiter. Die industrielle Produktion stieg in diesem Zeitraum auf das 16-fache. Das Ufaer Industriekombinat, bestehend aus einer Streichholz- und einer Glühbirnenfabrik, einem Sägewerk und einer Großgerberei, wurde gebaut. Hinzu kamen weitere Betriebe im Bereich der Lebensmittel- und der leichten Industrie. Während des Zweiten Weltkrieges wurden etwa ein Dutzend industrieller Großbetriebe, viele Behörden und eine Reihe von wissenschaftlichen Instituten nach Ufa evakuiert, so auch auf Anordnung Stalins die Kommunistische Internationale (Komintern). In Ufa bestand das Kriegsgefangenenlager 319 für deutsche Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs.
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