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<< | Brünn | >> |
Distance: 70 km | ![]() |
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Minimal | Durchschnitt | Maximal | ||
Třebíč | 402 m NN |
49° 12' 57.56" N | 15° 52' 47.51" O |
Vladislav | 404 m NN |
49° 12' 36.45" N | 15° 59' 21.66" O |
Rapotice | 496 m NN |
49° 11' 27.01" N | 16° 15' 19.27" O |
Zastávka | 326 m NN |
49° 11' 19.84" N | 16° 21' 41.27" O |
Starý Lískovec | 258 m NN |
49° 10' 25.72" N | 16° 34' 18.71" O |
Brünn | 202 m NN |
49° 11' 28.21" N | 16° 36' 53.19" O |
Brünn |
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Brünn (tschechisch Brno) ist die zweitgrößte Stadt Tschechiens, Verwaltungssitz des Jihomoravský kraj, seit dem 17. Jahrhundert historisches Zentrum Mährens, wichtiger Forschungsstandort und Universitätsstadt, Sitz eines Bistums und des tschechischen Verfassungsgerichtes. Zudem befinden sich in Brünn das Oberste Verwaltungsgericht und das Höchste Gericht. Weiter ist die Stadt Sitz des Ombudsmanns, der Generalstaatsanwaltschaft und der tschechischen Wettbewerbsbehörde. Die Messestadt hat weithin eine bedeutende Stellung als starkes Industrie-, Handels-, Kultur- und Verwaltungszentrum.
Brünn liegt am südöstlichen Rand der Böhmisch-Mährischen Höhe. Durch die Stadt fließen die Flüsse Svratka und die von der Stadt Svitavy kommende Svitava, die an der südlichen Stadtgrenze in die Svratka mündet. An der nordwestlichen Stadtgrenze ist die Svratka zu einem etwa 9,5 km langen und an der breitesten Stelle etwa 600 m breiten Stausee Brněnská přehrada aufgestaut.
Das Stadtgebiet befindet sich in einer Höhe von 190 - 479 m ü. M. Der höchste Punkt ist der Berg Kopeček (479 m ü. M.) am westlichen Rand des Stadtgebietes.
Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 9,4 °C, der durchschnittliche Jahresniederschlag um 505 mm. Die durchschnittliche jährliche Sonnenscheindauer ist 1771 Stunden und es gibt jährlich 150 Tage mit Niederschlag.
Auf dem heutigen Stadtgebiet befand sich wahrscheinlich die im Werk Ptolemaios' erwähnte frühgeschichtliche Siedlung Eburodunum. Zwischen 1021 und 1034 wurde die Burg Brünn erbaut und gab später der anliegenden Siedlung den Namen. 1091 findet zum ersten Mal die Siedlung Brünn Erwähnung. Die Stadt wurde 1243 von Wenzel I. als Königsstadt gegründet. 1277 ist zum ersten Mal die Festung Špilberk erwähnt. Ab 1349 war Brünn Sitz der Mährischen Markgrafen. Im Jahre 1641 löste Brünn Olmütz als Hauptstadt von Mähren ab.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde Brünn 1643 und nochmals zwischen dem 4. Mai und 23. August 1645 erfolglos vom schwedischen General Torstensson belagert und etwa hundert Jahre später von preußischen Truppen ebenso. 1805 fand nahe der Stadt die Schlacht bei Austerlitz statt. Im Jahre 1839 wurde die Eisenbahnverbindung nach Wien fertiggestellt.
Kurz nach Beginn der Errichtung der Wiener Ringstraße wurde auch in Brünn eine Entfestigung der Stadt durchgeführt. Anstelle der „Schanzen“ entstand ab 1861 nach Plänen von Ludwig Förster ebenfalls eine Ringstraße, die zum Teil Grünanlage blieb, zum Teil mit repräsentativen Gebäuden wie dem Hauptbahnhof oder dem heutigen Mahen-Theater (von Fellner und Helmer) bebaut wurde.
Nach dem Ersten Weltkrieg lebten in Brünn knapp 55.000 deutschsprachige Bürger. In Brünn lebten zu dieser Zeit etwa 12.000 jüdische Bürger, unter ihnen mehrere bekannte Persönlichkeiten, die sich wesentlich am Kulturleben der Stadt beteiligten.
Mit der Errichtung des Protektorats Böhmen und Mähren im Zweiten Weltkrieg begann auch in Brünn die systematische Verfolgung der Juden. Bis zum Kriegsende wurden aus Brünn 9064 jüdische Stadtbürger in verschiedene Konzentrationslager deportiert, es überlebten etwa 700.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die deutschsprachige Bevölkerung gewaltsam aus der Stadt vertrieben. Im Brünner Todesmarsch (Beginn am 31. Mai 1945) mussten etwa 27.000 vor allem alte und jugendliche Bürger einen Fußmarsch zur 60 km entfernten österreichischen Grenze antreten. Nach den Schilderungen von Beteiligten kamen dabei ca. 5.200 Personen ums Leben, "amtlich" belegt sind 2.000 Todesfälle.
Während des tschechoslowakischen Sozialismus entwickelte sich Brünn zu einer führenden Industriestadt des Landes. Am Rande der Stadt wurden Plattenbausiedlungen gebaut, um die stets anwachsende Bevölkerungszahl unterzubringen.
Im Jahre 1998 wurde in Brünn die erste Moschee Tschechiens (ohne Minarett und ohne Kuppeldach) gebaut.
Brünn ist ein wichtiger Eisenbahnknoten. 1839 wurde die Stadt an die Österreichische Nordbahn angeschlossen. Heute liegt die Stadt an einer der wichtigsten Eisenbahnmagistralen Europas. Es verkehren hier direkte Eurocity-Züge Wien/Budapest – Prag – Berlin – Hamburg. Auf der Strecke Prag-Brünn wurde die zulässige Höchstgeschwindigkeit für Züge auf 160 km/h angehoben. Sie ist Teil des sogenannten Ersten Korridors, eines seit Mitte der 1990er Jahre geplanten Modernisierungsprogramms.
Der internationale Flughafen Brno-Tuřany (IATA-Code BRQ, ICAO-Code LKTB) befindet sich etwa zehn Kilometer östlich vom Stadtzentrum. Es werden von hier regelmäßig die Städte London (nur Flughafen Stansted), Moskau und Prag angeflogen.