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Omsk (russ. Омск) ist eine russische Stadt in Sibirien, Hauptstadt der Oblast Omsk und die achtgrößte Stadt Russlands mit 1.129.120 Einwohnern (Stand 2009). Die Stadt liegt am Zusammenfluss von Irtysch und Om.
Der Zeitunterschied zu Moskau beträgt drei Stunden (UTC +06:00), die Entfernung zu Moskau ist 2250 Kilometer. Es herrscht kontinentales Klima mit kurzem, heißem Sommer und kaltem Winter, durchschnittliche Temperaturen:
* Jahresdurchschnitt: 0,4 °C
* Sommer: +19,5 °C, Winter: -18,9 °C
* Höchste gemessene: + 36,4 °C, tiefste: - 44,1 °C
Omsk wurde 1716, vom Trupp des deutschstämmigen Oberstleutnants der Russischen Armee Johann D. Buchholz, als Grenzfestung für den Schutz Russlands gegen Überfalle aus dem Südosten gegründet, aber auch als Stützpunkt für die weitere Erschließung Sibiriens. Unter Einfluss des Oberbefehlshabers Iwan Iwanowitsch Springer entstand auf dem rechten Ufer des Irtysch 1768 eine für damalige Zeit moderne Festung mit Mauerwerk. Diese verhalf Omsk dazu, als militärisch- strategisch wichtiger Stützpunkt fortzubestehen. Seit 1782 ist Omsk eine Stadt. Im 19. Jahrhundert war Omsk Verbannungsort für Dissidenten, wie zum Beispiel Dostojewski und die Dekabristen. Bis 1918 befand sich in Omsk der Regierungssitz des Sibirischen Kosakenheeres. 1918 bis 1919 war Omsk die Residenz der antikommunistischen Regierung Koltschak. Seit 1936 ist Omsk das administrative Zentrum des Oblast Omsk.
Anfang des 20. Jahrhundert kam es zu einem starken Wirtschaftswachstum durch die Eröffnung der Transsibirischen Eisenbahn im Jahre 1895. Omsk wurde eine wichtige Handelsstadt in Sibirien. Über den Hafen am Fluss Irtysch werden Städte in der Taiga nördlich von Omsk versorgt.
Während des Zweiten Weltkrieges wurden unzählige Industriebetriebe aus dem europäischen Teil der Sowjetunion nach Sibirien umgelegt. Omsk wuchs dadurch innerhalb weniger Jahre auf das Dreifache. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde Omsk zu einer von einigen sowjetischen "geschlossenen Städten", in welche Ausländer bis Perestroika und Glasnost keinen Zutritt hatten, um Spionageangriffe in der omsker Militär- und Raumfahrtindustrie abzuwehren. Im Gebiet rund um Omsk findet man bis heute viele Russlanddeutsche, zum Beispiel im Deutschen Nationalkreis Asowo, die in den Kriegsjahren aus der Wolgaregion nach Sibirien und anderen Teilen der Sowjetunion verbannt wurden. Zahlreiche Dörfer unweit von Omsk (vor allem im Rajon (Kreis) (Moskalenki) und Issilkul) sind von Russlandmennoniten gegründet worden; dort lebt heute noch eine große Zahl dieser Plattdeutsch (Plautdietsch) sprechenden Mennoniten.
Omsk ist ein Kunst-und Kulturzentrum und besitzt eine sehenswerte Altstadt mit Fassaden aus mehreren Jahrhunderten. Die Nikolaus-Kathedrale (1838-40) von Wassili Petrowitsch Stassow sowie die Eisenbahn-Akademie von Frederik Lidwal, der in Sankt Petersburg das Grand-Hotel Europe errichtete, sind einige Beispiele einer durch und durch architektonisch interessanten Stadt. Beispiele moderner Architektur sind das Musiktheater in Form einer Sprungschanze oder das Handelszentrum aus den 80er Jahren.
Die Stadt Omsk hat 83 Bibliotheken, neun Museen und mehrere Theater. Das älteste, das Schauspielhaus, ist über 130 Jahre alt. Auch die Philharmonie und der russische Volkschor haben über die Grenzen Sibiriens hinaus einen guten Ruf.
Die Omsker Gemäldegalerie befindet sich im prächtigen Gouverneurs-Palast von 1859-1862. Die große Sammlung umfasst Werke von Ilja Jefimowitsch Repin, Iwan Konstantinowitsch Aiwasowski, Wassili Iwanowitsch Surikow und vieler Werke von Michail Alexandrowitsch Wrubel. Mit dieser und anderen Sammlungen steht Omsk an der Spitze der sibirischen Kunstmuseen.
Das große Archäologische und Völkerkundemuseum besitzt eine außerordentliche Sammlung, darunter ein Mammutskelett, archäologische Funde und Werke der Russischen Avantgarde.
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