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Minimal | Durchschnitt | Maximal | ||
Lipno nad Vltavou | 744 m NN |
48° 38' 28.21" N | 13° 13' 28.03" O |
Lipno Modřín | 734 m NN |
48° 38' 20.27" N | 13° 12' 36.16" O |
Frymburk |
Fahrradwetter © meteo24.de |
Lipno nad Vltavou (deutsch Lippen) ist eine Gemeinde om Okres Český Krumlov in Tschechien. Sie gehört zur Region Jihočeský kraj.
Die Gemeinde liegt am Ufer des zwischen 1952 und 1959 errichteten Lipnostausees, welcher die Moldau staut, in der Nähe des Naturparks Vyšebrodsko und der Naturschutzgebiete Čertova stěna (Teufelswand) und Luč (Kienberg, 933 m). Hier befinden sich auch ein Granitmassiv und die Reste eines Urwaldes.
Lipno nad Vltavou ist die Endstation der Bahnstrecke Rybník u Dolního Dvořiště-Lipno nad Vltavou, der ehemaligen elektrischen Lokalbahn Zartlesdorf–Lippnerschwebe. Bis zur Vertreibung 1945/46 war Lippen von Deutschen bewohnt. Die ursprüngliche Holzfällersiedlung Lipno wurde beim Bau des Lipnostaudamms in den 1950er- und 1960er-Jahren fast vollständig devastiert. Die danach direkt am See entstandene Siedlung und die umgebende Region zählen heute zu den beliebtesten Erholungsgebieten Tschechiens, das auch von ausländischen Touristen aufgesucht wird.
Im Winter verfügt das Gebiet über 35 Kilometer Langlaufloipen und mehrere Abfahrtstrecken für Skifahrer und Snowboarder; 2005 fand zum ersten Mal ein Eislaufmarathon auf dem zugefrorenen See statt. Im Sommer nutzen die Touristen vor allem die zahlreichen Campingplätze und Radwege. An Wassersportarten sind u. a. Segeln, Kajakfahren und Raften möglich. 2003 fand hier die Rafting-Weltmeisterschaft statt. Schwimmen ist an den Sandbadestränden, aber auch im 2003 eingeweihten Hallenbad möglich.
Der Stausee Lipno (tschechisch Údolní nádrž Lipno „Talsperre Lipno“) ist ein See im Südwesten der Tschechischen Republik, Teil der Moldau-Kaskade (tschechisch Vltavská kaskáda) und bildet deren viertälteste und höchstgelegene Stufe. Er befindet sich an der Grenze zu Österreich im Nationalpark und Landschaftsschutzgebiet Böhmerwald (tschechisch Národní park a chráněná krajinná oblast Šumava) im Okres Český Krumlov (Bezirk Krumau), nur ein kleiner Ausläufer des Sees im Nordwesten liegt im Okres Prachatice (Bezirk Prachatitz), im Südwesten ein sehr kleiner Teil auf österreichischem Staatsgebiet (Bezirk Rohrbach, Oberösterreich).
Der Stausee entstand im Jahr 1959, nachdem von 1952 bis 1959 eine Staumauer mit Kraftwerk im Moldautal errichtet worden war. Mit dieser Maßnahme sollten die Region, insbesondere aber auch die flussabwärts gelegenen Städte České Budějovice (Böhmisch Budweis) und Prag vor Hochwasser geschützt werden. Bereits damals erhielt der See seinen Spitznamen Jihočeské moře (dt. Südböhmisches Meer) bzw. Šumavské moře (dt. Böhmerwald-Meer).
Der See hat heute ein Volumen von 309,5 Millionen m³ und eine Gesamtfläche von etwa 4650 ha und ist somit flächenmäßig der größte See der Tschechischen Republik. Sein Pegel befindet sich bei Vollstau bei etwa bei 725,6 m n.m. Seine Länge beträgt 42 km bei einer maximalen Breite von 5 km bei Černá v Pošumaví (dt.: Schwarzbach, im Folgenden einfach Černá genannt). Die durchschnittliche Tiefe beträgt 6,5 m, die maximale 21 m.
Der Staudamm hat eine Länge von 296 m, ist 25 m hoch und befindet sich am Flusskilometer 329,543. Es handelt sich dabei teilweise um einen Erdschüttdamm (rechtes Ufer) und teilweise um eine Gewichtsstaumauer (linkes Ufer) aus Beton. Das Speicherkraftwerk Lipno I hat eine Leistung von 120 Megawatt. Das Kraftwerk ist ein Kavernenkraftwerk und liegt 160 Meter unter dem Damm. Die Stollen zur Wasserableitung enden einige Kilometer flussabwärts im Stausee des Laufwasserkraftwerks Lipno II ♁⊙. Dieser See dient auch als Ausgleichsbecken für den unregelmäßigen Abfluss des Kraftwerks Lipno I. Ursprünglich fiel zwischen den Kraftwerken das Flussbett der Moldau auf neun Kilometern trocken, erst seit 1996 wird ein Sanierungsdurchfluss von 1,5 m3s−1 abgelassen.[1] Nur für Wassersportveranstaltungen und bei Hochwasser wird mehr Wasser abgelassen.
Im Gebiet der oberen Moldau befand sich bereits im Tertiär ein natürlicher See, der etwa 44 km lang und 7–22 km breit war und der eine Tiefe von 80–100 m erreichte. Zwischen der Teufelswand (tschech. Čertova stěna) und dem Berg Luč durchbrach dieser See im Tertiär die Felsen, in die er sich seit Jahrtausenden gefressen hatte und schuf beim Durchbruch das Flussbett der Moldau.